top of page

Was ich noch zu sagen hätte


Sei etwas. Entweder dies oder jenes. Entscheide dich und schau nicht zurück auf Gewesenes. Wenn du das bist, darfst du das nicht sein.

Egal, wie du dich fühlst. Schmerz wird cool, wenn du ihn mit Schnaps runterspülst.

Wenn du allein bist darfst du grübeln und weinen. Darfst es nur bloß keinem zeigen.

Denn weißt du, es war schon lang entschieden. Und du hattest nie eine Wahl.

Wirst schon sehen, das Leben macht dich hart, wie Stahl.

Das ist halt so und hat halt so zu sein. Lernen wir das nicht schon von klein auf?

Stell dich nicht so an. Schau an dir herunter, du bist ein Mann.

Also benimm dich auch wie einer.

Warum versteht mich von euch keiner? Witze tun weh und sind Liebesbeweis?

Ich bin so unglaublich müde von eurem Scheiß… Aber nee, klar, ist okay.

Boys will be boys. Und Freundschaft braucht nicht immer Tiefe.

Und obwohl es uns gleich geht. Halten Alle das Maul.

Privilegiert sein macht halt faul. Auch wenn die Goldketten ins eigene Fleisch schneiden.

Und Ketten immer Ketten bleiben. Frei, allein und unglücklich. Ein Grund zum Gratulieren.

Oder doch Tradition. Familie, Frau, Mann, Tochter, Sohn. Unerfüllt und überfordert. Und die eigenen Komplexe weitergeben. Und sich nicht mehr so für das große Ganze interessieren. Gibt ja zu sparen, zu mahnen, zu pädagogisieren. Und Grün zu wählen. Um sich besser zu fühlen. Lieber auf einem Thron sitzen, als zwischen den Stühlen. Besser das Auto in der Garage, als den Wald vor der Tür. Autobahnen sind wichtig, zahlst ja Steuern dafür.

Und Diskussionen über Masken, statt über reale Probleme. Ungleichheit, Rassismus, koloniales Vermächtnis, Identität und Rollenbilder sind halt eher unbequeme Themen, wenn die Alternative kindisches Geschrei über verletzte Eitelkeiten, reptiloide Hohl-, nein Flacherden beherrschende Eliten, Impfzwang und die Genderdiktatur sind, klar, macht Sinn.

Bloß nicht zu viel Realitätsbezug, dann reden wir am Ende noch über Steuerbetrug oder andere Kavaliersdelikte, wie geschickte Falschdarstellungen von Fakten, seien es Kriminalitätsstatistiken, oder geschredderte Akten eines rechtsradikalen Terrorzugs.

Dieses Land ist der Meister des Selbstbetrugs.

Und natürlich des Selbstmitleids. Und des Neids.

Und der Tod ist noch immer ein Meister aus Deutschland.

Eine Gemeinschaft mit Betonung auf gemein. Zusammenhalt heißt hier, am Ende bist du halt allein. Und wenn du‘s bist, hast du selber Schuld. Hier muss niemand hungern oder auf der Straße leben, wir haben ja das soziale Auffangnetz. Aber vor dem Nehmen musst du halt geben. Und brauchst ein bisschen Geduld, die Mühlen mahlen langsam, da hat keiner Schuld, das steht so im Gesetz.

Und das Gesetz ist ja für alle geschrieben. Nur nicht für die, die halt nicht normal sind, die werden eher gemieden, wenn es um alle geht. Brave new Mehrheitsgesellschaft.

Recht hat die Mitte und die Mitte hat Macht. Wer nicht Mitte ist steht unter Verdacht.

Und mit einem Bein im Knast oder auf der Straße oder in der Klapse oder im Grab.

Ein Hoch auf den sozialen Staat.


Ich weiß #notallmen, aber alle die‘s geil finden, sind Schuld daran, dass diese Verhältnisse nicht verschwinden. Und die, die nichts dagegen sagen. War ich selbst lang genug. Aber wer lange dumm ist, wird manchmal irgendwann doch klug. Wenn man genug zuhören kann und sich lang genug selbst anschaut. Und merkt, dass das, was du dachtest, das du es wärst, nur eine Form ist, die man dir aufzwingt, die dir wirklich zu leben erschwert und dich für immer daran hindern wird zu lieben. Ich weiß, das klingt jetzt übertrieben, aber:

„Wo Macht ist, kann keine Liebe sein“, hat mal eine schlaue Frau gesagt.

Von Macht haben wir zu viel und von Liebe zu wenig.

In Beziehungen, zu uns selbst und zu anderen.

In den Schlagzeilen, die unseren Verstand unterwandern.

In Sprache, die Wesen zu Dingen macht, in der alles Kampf ist und Schlacht.

Im Geld, das uns beherrscht, uns zu Konkurrent*innen macht, um Grundsätzlichkeiten und Anerkennung.

In der Werbung, den Songs und den Filmen, die uns sagen, wir sind alleine nie genug.

In Realpolitik, die mit Realität nur noch gemein hat, dass sie genauso grausam, absurd und kalt zu sein scheint, Gesetzen unterworfen, die uns alle zugrunde gehen lassen, ohne dass sie wirklich wer versteht.

Aber dem Markt geht’s gut. Noch.

Und irgendwann fließt Blut.

Und dann will‘s mal wieder keiner gewesen sein.


Du bist geliebt, einzigartig, wunderschön in deinem Sein!

Indem du einfach nur du selbst bist, bist du mehr als genug!


Widerstand ist Leben!

Und jetzt macht‘s gut.


Gastbeitrag von Jona Heval


71 views0 comments

Recent Posts

See All
bottom of page