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Bush.ida: Feministin, Rapperin und mega cool




Bush.ida - wenn du sie noch nicht kennst, hör sie dir an, lies über sie und lass dich inspirieren!


Die Newocomerin im Deutschrap hat einen Namen, den sich alle merken können: Bush.ida

Ihr Style ist einzigartig und Zeilen wie „Ich bin eine Diss-Frau und du bist ein Cis-Mann?“ oder "Du hast Eier und winzelst bei einem Tritt, meine Vagina presst Menschen aus dem Schritt!"

bleiben lange im Kopf.



Durch einen Geburtstagssong für ihren Bruder, mit dem sie früher oft Bushido gehört hat, ist der Künstlerinnenname scherzhaft entstanden. Sie grenzt sich inhaltlich, als auch künstlerisch von den Deutschrapper Bushido ab. Die eigene Aufarbeitung von Deutschrap und der gleichzeitigen Scham vermeintlich sexistische Rapmusik zu hören, spiegelt sich in ihren eigenen Tracks wieder. Quasi ein feministisches Reclaiming des Namens und damit auch des Inhalts ihres Raps.


Bush.ida und ich haben uns 2013 über eine gemeinsame Freundin in meinem Auslandsaufenthalt auf la Réunion kennengelernt.

Als ich das erste mal ihren neuen Hit “Findet Nemo” gehört habe, konnte ich nicht ganz glauben, dass es Ida ist. Ich fragte zweimal nach “Wirklich, das hat Ida geschrieben und gerappt. Wie cool!” Ich war ab dem ersten Moment ein Fan. Ein Beat, der im Kopf bleibt, Wörter, die Nachklang haben. Die Message ist klar: sexistische Missstände in der Gesellschaft aufzeigen!

In einem Interview mit Bush:ida letzte Woche habe ich sie ein wenig über ihren Werdegang ausgefragt und wie sie von der süßen, blonden Stewardess zur Deutschrapperin geworden ist. Denn so habe ich sie tatsächlich wahrgenommen, als ich sie 2013 kennen gelernt habe. Laut, frech, blond und irgendwie nicht ganz greifbar. Als Rapperin hätte ich sie nie eingeschätzt. Eher als laute freche Göre. Ihr neues Image in ihren Videos lässt für mich die "alte Ida" kein bisschen durchsickern.


Ich merke wie die Worte hier so nichtig klingen, während ich Bush.ida über meine Kopfhörer höre.

Bush:ida hat 2017 ihren ersten Track aufgenommen. Ein Geburtstagsgeschenk für ihren Bruder. Es folgt einige weitere Tracks für andere Freund*innen. Die Resonanz war groß.

Praktischerweise verstand sich ihr Partner, der Musiker, Sänger und, auch auf Hip Hop Beats über die Bush.ida ihre ersten Reime wagen konnte.

Darauf folgte “Findet Nemo”. Die wiederkehrende Thematik ist die Auseinandersetzung mit Themen des alltäglichen Sexismus, Geschlechterrollen Klischees und männerdominierten Räumen. Scharfsinnig schafft es Bush.ida die Worte so zu jonglieren, dass es richtig Spaß macht zuzuhören, los zu tanzen und bald auch schon mit zu rappen.


Bush.ida sagt über sich selbst, dass sie genug Ressourcen hat, um sich mit toxisch maskulinen Männern auseinanderzusetzen. Sie habe “eine große Fresse” und wenn sie zumindest eine Person überzeugen können, ist das zumindest ein Anfang!


Bush.Ida reflektiert selbst kritisch ihre Position als weiße, akademische Cis-Frau und schreibt eben aus ihrer Perspektive. Auch da können wir uns alle eine Scheibe von abschneiden und in unseren Überlegungen, Texten und Reflektionen immer wieder unserer eigene Position in diesem Konstrukt mitzudenken.


Es gibt noch so vieles über Bush.ida zu schreiben und zu berichten.


Eine letzte Anekdote aus dem Gespräch - ihr freudiges und ansteckendes Lachen. Prozessorientiert, aus der Situation heraus und flowig muss die Produktion von Songs sein. Daher dauert dies manchmal etwas länger als geplant. Diesen Grundsatz kenne ich nur zu gut.


Danke Bush.ida für das tolle Gespräch. Ich freue mich mehr von dir zu hören und deine Texte und Musik zu verbreiten - es braucht mehr so mutige und inspirierende Frauen wie dich!

Von Paola

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